Zur Vorbereitung meiner Vorlesung an der Indiana University Bloomington habe ich mich verschiedener Bücher bedient, die hier an den Law Schools eine gewisse Verbreitung haben.
Für die Vorlesung selbst (d.h. für die Reading Assignments) nutze ich das Buch „Drafting Contracts – How and Why Lawyers Do What They Do“, von Tina L. Stark (Aspen Publishers, 2. Auflage 2014). Das Buch ist zugleich mein Favorit, und ich lege es jedem ans Herz, der Verträge in englischer Sprache entwerfen möchte. Zum einen ist es sehr übersichtlich aufgebaut, mit vielen Beispielen und Übersichtstabellen. Zum anderen wird auch der dogmatische Hintergrund aus Sicht des U.S.-amerikanischen Common Law sehr anschaulich erläutert. Wer sich also schon immer einmal gefragt hat, was „Representations & Warranties“ oder „Covenants“ eigentlich sind, wird hier fündig. Auf der Homepage des Buches (http://www.aspenlawschool.com/books/stark_contracts/) sind ergänzende Unterlagen für Studenten und Professoren erhältlich. Mit rund EUR 90 Anschaffungspreis nicht günstig. Im Vergleich zu den Preisen, die sonst hier in den USA für Textbooks aufgerufen werden, aber moderat.
Das Buch „Legal Drafting – Process, Techniques, and Exercises“ von George W. Kuney & Donna C. Looper (West Publishing, 3. Aufl. 2017) bewegt sich preislich im selben Rahmen. Seine Herangehensweise ist breiter: Es befasst sich nicht nur mit Vertragsgestaltung, sondern allen Formen des „normative legal drafting“ und deckt daher z.B. auch Gesetze mit ab. Der Vertrag ist daher zwangsläufig nicht so ausführlich erörtert, manche Aussagen werden so allgemein formuliert, sodass unklar bleibt, ob sich die Autoren auf Verträge oder Gesetze beziehen. Regeln zur Sprache (z.B. „Avoiding Ambiguities“) sind aber aber dafür komprimierter als bei Stark, sodass man sich schneller zurecht finden kann. Ich ziehe dieses Buch daher auch gerne zu Rate. Obendrein gibt es auch noch eine Kurzfassung in der Nutshell Series: Legal Drafting in a Nutshell. Die kostet als Kindle-Version nur EUR 22. Das kann man mal machen.
Nur als Kindle-Fassung habe ich „Drafting Contracts in Legal English: Cross-border Agreements Governed by U.S. Law“ von Cynthia M. Adams und Peter K. Cramer (Aspen Publishers, 1. Aufl. 2013). Das Buch richtet sich vor allem an internationales Publikum, das Commom Law-Verträge schreiben möchte. Hierdurch ist es natürlich für den deutschen Leser eigentlich besser geeignet als das Buch von Stark. Ich finde aber das Buch von Stark anschaulicher. Auch für dieses Buch gibt es eine Homepage mit ergänzenden Materialien (http://www.aspenlawschool.com/books/adams_drafting/default.asp).
Sehr ausführlich und eher als Nachschlagewerk geeignet ist das Buch „A Manual of Style for Contract Drafting“ von Kenneth Adams (American Bar Association, 3. Auf. 2013). Dieses Buch ist für alle, die es ganz genau wissen wollen. Adams erläutert zum Beispiel, wie bestimmte in Verträgen häufig verwendete Worte durch Gerichte verstanden wurden. Erstaunlicherweise ist das Buch in Deutschland günstiger (EUR 90) als in den USA (USD 180). Wer also noch etwas für die Bibliothek in seiner Kanzlei sucht, sollte hier zuschlagen. Der Autor betreibt nebenbei einen Blog (http://www.adamsdrafting.com/blog/) und außerdem bietet er Schulungen zu dem Thema auch in Europa an.